Mittwoch, 29. Oktober 2025

It Was Just an Accident

© Frenetic Films AG

"Aus dieser brisanten Konstellation leitet Panahi ein absurd-eindringliches Teheran-Roadmovie ab, das zwar nicht vollständig mit der Vérité-Ästhetik und den dokumentarischen Erzählrhythmen von Untergrundfilmen wie This Is Not a Film (2011), 3 Faces (2018) und No Bears (2023) bricht, sich aber in mehrerlei Hinsicht wie eine Rückbesinnung auf sein Frühwerk anfühlt. Nicht nur steht Panahi zum ersten Mal seit Offside (2006) nicht mehr selber vor der Kamera; It Was Just an Accident wirkt mit seiner grösser angelegten, nachdrücklich fiktiven Handlung und mit Kameramann Amin Jafaris langen, ruhigen, die Guerrilla-Produktion verbergenden Einstellungen wie ein kreatives Durchatmen, ein Wiederaufnehmen der künstlerischen Ausdrucksformen, denen Panahi während der letzten 15 Jahre nur bedingt frönen konnte."

Ganze Kritik bei Filmbulletin

Dienstag, 28. Oktober 2025

Bugonia

© Universal Pictures International Switzerland. All Rights Reserved./2025 FOCUS FEATURES. A COMCAST COMPANY.

"Im Unterschied zu Kinds of Kindness findet Bugonia die richtige Balance zwischen grenzüberschreitender Provokation und dreckiger Komödie findet. Mit seiner typisch entrückten Inszenierung, die es dem Publikum überlässt, ob es nun lachen oder weinen soll, ob ein Gewaltakt nun Slapstick oder Trauerspiel ist, schafft Lanthimos ein durchgehend einnehmendes, angenehm offenes Filmerlebnis."

Ganze Kritik bei Filmbulletin

Montag, 27. Oktober 2025

Jafar Panahi: "Ich habe diesen Film für die Zukunft gedreht"

© Frenetic Films AG

It Was Just an Accident ist Ihr erster Film seit Offside (2006), bei dem Sie nicht selbst vor der Kamera zu sehen sind. Warum?
Ich denke, das war eine psychologische Entwicklung. Als mir das Filmemachen verboten wurde und ich mir zu überlegen begann, worüber ich trotz des Verbots Filme drehen könnte, waren alle möglichen Thematiken untrennbar mit mir selbst verbunden. Ich war der Grundpfeiler meiner Geschichten. Darum entschied ich mich dazu, mich selber ins Bild zu setzen. Als dann die Einschränkungen aufgehoben wurden, war ein psychologischer Effekt, dass ich zwar weiterhin nach Stoffen und Darstellungsmöglichkeiten suchen musste, diese aber fortan physisch getrennt von mir sein konnten. Ich sah mich selbst immer weniger im Bild. Das war durch und durch eine psychische Reise.

Ganzes Interview bei Filmbulletin (erschienen in Ausgabe 5/25)

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Springsteen: Deliver Me from Nowhere

© 20th Century Studios 2025. All Rights Reserved.

"Anderweitig jedoch bleibt Deliver Me from Nowhere über weite Strecken im unproduktiven Niemandsland zwischen angedachtem Stilbruch und studiohöriger Konvention stecken. Sooft Kameramann Masanobu Takayanagi das Gesicht von Jeremy Allen White auch in atmosphärisch-körnige Nahaufnahmen setzt – oder Springsteens Jugenderinnerungen in harsches Schwarz-Weiss taucht –, es täuscht nicht darüber hinweg, dass der Film letztlich mehr über die Aufnahmegeräte und die hüllenlose Demokassette von Nebraska sagt als über das Innenleben seiner Hauptfigur."

Ganze Kritik bei Filmbulletin

Dienstag, 21. Oktober 2025

Maximum Cinema Filmpodcast #90: "The Woman in Cabin 10" & "Frankenstein"

© 2025 Ascot Elite Entertainment/2025 Netflix, Inc./Ken Woroner

In Episode 90 des Maximum Cinema-Podcasts widmen Olivia und ich uns zwei düster-nebelverhangenen Mysteryfilmen: Der Krimi The Woman in Cabin 10 schickt Keira Knightley auf eine verhängnisvolle Kreuzfahrt, und Guillermo del Toros Frankenstein nimmt sich vor, Mary Shelleys berühmtem Roman endlich gerecht zu werden. Ob wir als Anglist*innen davon überzeugt sind? Ausserdem: Neuigkeiten über den nächsten Podcast-Live-Auftritt und die aktuelle Maximum-Cinema-Vorpremiere. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen verfügbar.

Montag, 20. Oktober 2025

Der filmisch (fast) unsichtbare "Boss"

© 20th Century Studios 2025. All Rights Reserved.

"Springsteen mag, im Unterschied zum selbst auf der Bühne gerne hinter seinem Klavier verschwindenden Dylan, alles andere als kamera- und öffentlichkeitsscheu sein; doch im Kino ist er, gemessen an seinem Berühmtheitsgrad, ein nur spärlich beschriebenes Blatt. Während sich A Complete Unknown zumindest implizit mit Dylans Karriere als Schauspieler (Pat Garrett and Billy the Kid), Regisseur (Renaldo and Clara), Drehbuchautor (Masked and Anonymous) und verkappter Protagonist (I'm Not There) auseinandersetzen musste, fängt Deliver Me from Nowhere vielleicht nicht ganz bei null an, kann die Mission Biopic aber bedeutend weniger vorbelastet angehen."

Ganzer Artikel bei Filmbulletin (erschienen in Ausgabe 5/25)

Dienstag, 14. Oktober 2025

Yes!

© Sister Distribution

"Doch bei aller Respektlosigkeit vor der israelischen Elite, bei aller ungezügelten Wut über das kollektive Abnicken eines anhaltenden Völkermords, bei aller inszenatorischen Virtuosität, mit der Lapid sich in sein hedonistisches Setting hineinversetzt: Yes! ist eben doch komplexer, raffinierter, unbequemer als so manch andere Satire."

Ganze Kritik bei Filmbulletin (erschienen in Ausgabe 5/25)

Mittwoch, 8. Oktober 2025

A House of Dynamite

© 2025 Netflix, Inc./Eros Hoagland

"Bigelow inszeniert das mit der ihr eigenen Virtuosität. Rasant wird zwischen den sauber glänzenden Büro-Schauplätzen und den aufgeräumten, elegant gestylten Protagonist:innen hin- und hergeschnitten, die zentrale Problematik effizient aus mehreren Winkeln etabliert, sodass sich das Publikum schon nach wenigen Minuten ohne viele umständliche Erklärungen mitten im Krisenprozedere wähnt. Für die nötige Spannung sorgt zudem die gigantische Fallhöhe der Handlung, illustriert durch den immer wieder prominent ins Bild gesetzten Countdown bis zum Einschlag der Atomrakete."

Ganze Kritik bei Filmbulletin

Montag, 6. Oktober 2025

5 Filme über die Angst vor dem Atomkrieg

© 2025 Netflix, Inc./Eros Hoagland

"In A House of Dynamite, dem neuen Film von Kathryn Bigelow, rast eine Atomrakete auf die USA zu. Es ist nicht das erste Mal, dass das Kino so ein nukleares Horrorszenario verhandelt."

Ganzer Artikel bei Filmbulletin